„Vyšehrad“ ist die erste der sechs symphonischen Dichtungen aus dem Zyklus „Mein Vaterland“ von Bedřich Smetana. Sie eröffnet auch das Konzertprogramm. Smetana schreibt zu dem Stück: „Die Harfen der Seher beginnen; der Gesang der Seher über das Geschehen auf dem Vyšehrad, über Ruhm, Glanz, Ritterturniere, Kämpfe, bis zum endgültigen Verfall und die Ruinen. Die Komposition endet in elegischem Ton…“
Im Jahr 2024 ist die Tuba das „Instrument des Jahres“. Für das erst in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstandene Instrument, das in allen Ensembles in erster Linie für einen satten Bass zuständig ist, hat es gedauert, bis Komponisten die solistischen Möglichkeiten entdeckt haben. Das Tubakonzert von Vaughan-Williams ist sicherlich das Bekannteste und auch eines der frühesten Solokonzerte für Tuba und Orchester. Die Tuba kann sich über den gesamten Tonraum präsentieren und zeigt auch große Beweglichkeit, wie man sie vielleicht bei einem so großen Instrument nicht erwartet.
Tschaikowskis vierte Sinfonie nimmt den zweiten Teil des Konzerts in Anspruch. Sie entstand in Tschaikowskis “Katastrophenjahr” 1877. Um seiner Existenz einen bürgerlichen Rahmen zu geben, heiratete der homosexuell veranlagte Tschaikowski Antonina Milkakowa. Schon nach 2 Wochen flüchtete Tschaikowski und wollte sich ertränken. In seiner vierten Sinfonie verarbeitet er die Katastrophe. Er schreibt selbst zu der Sinfonie: "Die Einleitung enthält die Keimzelle der ganzen Sinfonie. [...] Es ist das Schicksal, jene verhängnisvolle Macht, die [...] wie ein Damoklesschwert über unserem Kopf hängt und unsere Seele immerfort vergiftet."
Allein viermal hört man das wogende "Schicksalsthema" im ersten Satz und einmal am Schluss des Finales. Nur die beiden mittleren Sätze – ein liedhaftes Andante und eine Pizzicato-Studie mit Volksfest-Einlage – bleiben vom tönenden "Damoklesschwert" verschont.